Fünf Fragen an Sebastian Schlöndorf, Musikschulleiter der Musikzentrale
Die Musikzentrale in Hessen war eine der ersten deutschen Musikschulen, die mit Tomplay zusammengearbeitet hat. Sebastian Schlöndorf ist leidenschaftlicher Schlagzeuglehrer und Bandcoach sowie Mitbegründer und Leiter der Musikzentrale. In diesem Artikel erzählt Sebastian seine Geschichte, wie seine Musikschule während der Pandemie vollständig digital wurde und warum er Tomplay begeistert mit seinen Schülern und Lehrerkollegen einsetzt.
Fünf Fragen an Sebastian Schlöndorf, Musikschulleiter der Musikzentrale
Sebastian, wie bist du dazu gekommen eine Musikschule zu gründen?
Ich hatte immer schon den Gedanken, ich müsste einen Musikunterricht anbieten können, der anders ist als der, den traditionelle Musikschulen anbieten.
Ich war damals aber noch ein bisschen ängstlich und konnte mir nicht vorstellen, das direkt in meinem eigenen Nest zu machen. Deshalb habe ich mir den Laden ganz weit weg gesucht. Im Norden Hessens, in Korbach und habe dort eine kleine Musikschule aufgemacht mit Musikern aus meiner Band: ganz einfach fünf Lehrer, ein Laden und wir mittendrin. Und wir haben gesagt: “wir sind jetzt eine Musikschule, ihr könnt kommen”. Und dann kamen sie und zwar reichlich. Es waren tatsächlich innerhalb von einem halben Jahr fast 400 Schüler, dass wir gar nicht anders konnten, als das zu vergrößern. Und dann war die Idee auch wirklich so groß und so gut geworden, dass wir sie auf mehrere Standorte ausgeweitet haben. Sprich, in Wetzlar eine Schule gegründet und dann weiter an verschiedenen Standorten Mittelhessens.
Der Schwerpunkt war schon immer reine Bandmusik zu unterrichten. Das heißt, die Instrumente sind aus einem Bandkontext: Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang, Keyboard eher als Klavier zu Beginn, Saxofon vereinzelt und das war's. Und immer die Richtung: Wir möchten unsere Schüler so früh als möglich dazu in die Lage versetzen, mit anderen gemeinsam zu musizieren in der Band. Das ist im Grunde genommen auch das, was wir nach wie vor unterrichten.
Ich denke, dass die Vielzahl der Bandgründungen in der Region tatsächlich auf unseren Unterricht zurückzuführen ist und da wiederum auf eine spezielle Unterrichtsform, das sind unsere Bandcamps.
In den aktuellen Zeiten mit Corona, in denen keine Bandcamps stattfinden können, wie habt Ihr Euren Unterricht umgestellt?
Wir haben online unterrichtet, wie fast alle Musikschulen, die ich kenne. Wir hatten aber das große Glück, dass wir kurz zuvor mit dem Anbieter unserer Verwaltungssoftware nach einer Lösung gesucht haben, wie wir mit den Lehrern untereinander besser kommunizieren können. Und da war für uns Videotelefonie ein ganz wichtiger Punkt. Das heißt, wir hatten mit dem Softwareanbieter schon Videotelefonie als Kommunikationsform für die Lehrer eingebaut. Das ließ sich aber mit ein bisschen Arbeit auch auf die Schüler ausweiten. Insofern war es ganz leicht. Am Donnerstag wurde der Lockdown verhängt und am Montag waren wir online bei unseren Schülern zum Unterricht präsent.
Die Schüler kamen einmal pro Woche zum Online-Unterricht und zum Teil haben wir die Frequenz sogar für die Schüler kostenlos hochgefahren. Sie konnten dann mehrere Kurse besuchen. Ich habe mit meinen Schülern jeden Tag eine halbe Stunde online zusammen geübt. Sie konnten sich dann zuschalten oder es lassen, wie sie lustig waren. Und so haben wir viele Angebote versucht, um das Miteinander aufrecht zu halten. Es geht ja nicht nur um das Zusammenspielen, es geht ja um das Beieinander sein. Das macht ja dann den kreativen Prozess in der Band aus.
An welcher Stelle seid Ihr dann auf Tomplay aufmerksam geworden? Und auf welche digitalen Werkzeuge habt Ihr noch zugegriffen?
Es gibt innerhalb unserer Musikschul-Software ein wunderbares Tool, um Youtube-Videos zu teilen. Das heißt, wir haben erst einmal unsere eigenen Mediatheken abgespielt und uns gefragt: Was haben wir an tollen Schlagzeug Videos? Was haben wir für abgefahrene Typen, die ich schon immer mal zeigen wollte?
Fehlte nur noch, die Musik auch gemeinsam spielen zu können. Das haben wir bis dato nicht gehabt und an dieser Stelle kam Tomplay ins Spiel.
Und dann war eben schnell erkennbar, dass hinter Tomplay viel Detailarbeit, viel Liebe steckt und auch viel Enthusiasmus. Und das hat mich sofort begeistert. Dann war relativ schnell klar, da hat sich jemand echt Gedanken gemacht und das findet man ja auch dann sofort im Programm wieder. Da ist wirklich viel Liebe für die Musik und für die Menschen, die sie betreiben, dahinter und das hat man sofort gemerkt.
Nochmal zurück zu dir, Sebastian: Du bist ja Schlagzeuger. Wie setzt du Tomplay in deinem Schlagzeugunterricht ein?
Die mit Abstand sympathischste Eigenschaft von Tomplay ist das Verlangsamen, weil jeder Schüler sofort mindestens das Originaltempo, wenn nicht schneller, spielen können möchte.
Das ist aber schwierig für Anfänger, deswegen verberge ich das Tempo vor meinen Schülern und stelle es bewusst langsamer auf ein Tempo, das er mutmaßlich spielen kann. Hinzu kommt noch die Wiederholungsfunktion, das Loopen. Das ergibt sofort das runde Bild für mich: Als Schüler mache ich ab dem ersten Moment Musik.
Das wird dann noch perfekt ergänzt durch mehrere Schwierigkeitsgrade, die bei den meisten Stücken vorhanden sind. Das heißt, der Schüler kann durchaus auch seine Evolution beim Üben schwierigerer Noten begleiten. Das ist eine wunderbare Funktion.
Würdest du Tomplay deinen Kollegen weiterempfehlen?
Ja, unbedingt. Also ich tue das auch schon, weil wir ja im Prinzip alle momentan nach digitalen Konzepten suchen. Das spielt auf der Ebene der Schulleiter eine ganz große Rolle. Die tauschen sich alle aus. Wer verwendet was? Im Moment geht es in erster Linie um die Unterrichtsplattform, also wo treffen sich Schüler und Lehrer?
Das kann man natürlich noch deutlich musikalischer gestalten mit der Bereitstellung von Audio- und Videodateien. Hier kommt Tomplay ins Spiel mit Audio-Begleitstimmen, die dann noch so aufbereitet sind, dass sie zum Üben Sinn machen, indem man sie verlangsamen, beschleunigen und loopen kann. Also dann auch durchaus einen Mehrwert beim Üben darstellen und somit eine Hilfestellung für den Lehrer sind. Das ist absolut sinnvoll und das muss auf jeden Fall publiziert werden, dass es so etwas gibt.
Vielen Dank, Sebastian!
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