Der deutsche Barockkomponist Georg Philipp Telemann (1681–1767) wurde in eine Familie von Pastoren und Juristen hineingeboren. Trotz der Bedenken seines Vaters entschied er sich, sich seiner Leidenschaft für die Musik zu widmen. Zum größten Teil autodidaktisch, lernte er schon in jungen Jahren, zahlreiche Instrumente zu spielen und zu komponieren. Während seiner produktiven Karriere schrieb er Opern, Kantaten, Konzerte, Kammermusik und Orchesterwerke. Telemann ließ sich von verschiedenen europäischen Musikstilen inspirieren. Seine Reisen nach Frankreich führten ihn beispielsweise dazu, Elemente der französischen Musik in seine Kompositionen einzubinden. Er stand auch in Korrespondenz mit berühmten Musikern seiner Zeit, darunter Johann Sebastian Bach und Händel. Obwohl er als Barockkomponist gilt, griff Telemann oft den galanten Stil vorweg, der später folgen sollte, was die Popularität seiner Musik zu Lebzeiten erklärt. Gegen Ende seines Lebens setzte Telemann seine Innovationskraft fort und integrierte Elemente der Volksmusik in seine Werke. Eine seiner letzten großen Kompositionen ist die Matthäus-Passion von 1746, die sein meisterhaftes Verständnis des Barockstils zeigt. Telemanns Werke werden auch heute noch aufgeführt und geschätzt und bieten Musikern und Zuhörern gleichermaßen eine faszinierende Illustration der Vielfalt der Barockmusik.