Die Bezeichnung „Rubato“ weist darauf hin, dass dem Musiker gewisse Freiheiten hinsichtlich der Gestaltung des Tempos eingeräumt werden. Der Musiker kann hierbei das Tempo nach Belieben verlangsamen oder beschleunigen. Diese Spielweise war vor allem während der Romantik sehr verbreitet.
Komponisten wie Liszt und Chopin waren sehr geschickt im Umgang mit dem Rubato und konnten dadurch die Emotionen in der Musik wirkungsvoll vermitteln.
Chopins Mazurka Nr. 1 ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie manche Komponisten damals das Stilmittel des Rubato einsetzten und hierdurch mit der Musik spielten:
Ein weiteres Beispiel stellt das Prélude aus Debussys Suite bergamasque dar. Versuchen Sie, die vier Schläge im Takt zu zählen und Sie werden feststellen, dass die Musik nicht einem strengen Metronom-Takt folgt. Stattdessen beschleunigt und verlangsamt sie sich, wodurch sie an Intensität und Ausdruck gewinnt.